Freunden von mir sind sie auch schon über den Körper gelaufen, zwar noch nicht in Europa, aber in den USA. Bei einer Übernachtung in einem Marriot (5-Sterne-Hotel) sind sie mit tausenden Wanzenbissen zurück gereist.

Hoffentlich bekommt man die Lage schnell in den Griff.

orf.at berichtet heute darüber:

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Verbreitung durch Reisetätigkeit

Vor zehn bis 15 Jahren hat die Bettwanze als nahezu ausgestorben gegolten. Mittlerweile kämpfen nicht nur die USA mit einer Wanzenplage. Auch in Europa ist die wenige Millimeter große Wanze durch die zunehmende Reisetätigkeit auf dem Vormarsch. „Es gibt auch in Österreich tatsächlich mehr Bettwanzen“, sagte Schädlingsbekämpferin Marianne Jäger gegenüber ORF.at.

„In den USA und insbesondere in New York wurde die Wanzenplage nicht umfassend bekämpft. Dadurch haben sich Resistenzen gebildet. Einige Wanzenstämme sind immun geworden“, so Jäger. Nun kommen sie mit den Urlaubern nach Europa. Sie reisen in Kleidung und Gepäckstücken mit.

Betroffen sind Privatwohnungen genauso wie Tophotels. „Es wird von Quartal zu Quartal mehr. Das kommt durch den Tourismus. Die meisten Probleme gibt es aus unserer Sicht in Tirol, weil es dort den intensivsten Tourismus gibt. An zweiter Stelle folgt schon Salzburg. Und dann kommt Wien“, weiß Kammerjäger Christian Auberger aus Erfahrung – mehr dazu in oesterreich.ORF.at.

200 bis 400 Eier pro Weibchen

Bettwanzen brauchen alle paar Tage eine Blutmahlzeit. Zur Verdauung ziehen sie sich wieder in Ritzen, Nischen und Zwischenräume von Matratzen zurück. Das erklärt, warum diese Tierchen einige Zeit unentdeckt bleiben und sich weiter vermehren. Jäger: „Ein Weibchen legt im Laufe ihres Lebens zwischen 200 und 400 Eier.“

Bei ihrem Biss setzen die Blutsauger ein Gerinnungsmittel und ein lokales Betäubungsmittel ein. Während des einige Minuten dauernden Saugvorgangs merkt man daher zunächst nichts. Jäger: „Die Bissstelle merkt man erst einige Stunden später.“ Umstritten ist, ob Wanzen beim Blutsaugen Krankheiten übertragen können. Es wurden immer wieder Erreger wie Borreliose und Hepatitis gefunden. Eine Übertragung auf den Menschen wurde aber bisher nicht wissenschaftliche nachgewiesen.

Spurensuche auf dem Leintuch

Erkennbar sind Bettwanzen nicht nur aufgrund der Bisse, sondern auch durch leichte Blutspuren am Bett. „Sie trinken mehr Blut, als sie verdauen können. Das bleibt auf dem Leintuch zurück“, erklärt Schädlingsbekämpferin Jäger. Auch Kotspuren – kleine dunkle Punkte – sind Zeichen von Wanzenbefall. Auf diese Spuren sollte man sofort reagieren. Spezielle Bezüge könnten Matratzen wanzenfrei halten. Die noch kleineren Milben, die ebenfalls Allergien auslösen können, kommen laut Jäger aber dennoch durch: „Diese kann man nur mit einer Dampfreinigung aus Matratzen entfernen.“ Saugen allein sei nicht ausreichend. Jäger: „Das hat keine wirkliche Tiefenwirkung.“

Von einer Zunahme von Bettwanzen in Österreichs Hotels hat Matthias Koch, Geschäftsführer des Fachbereichs Hotellerie der Wirtschaftskammer Österreich, „noch nichts gehört“. Gegenüber ORF.at betonte er aber, dass mit dem neuen Kriterienkatalog zur Hotelklassifizierung 2010 bis 2014 ein Schwerpunkt auf Hygiene gelegt werde, der helfen solle, Probleme etwa mit Bettwanzen zu minimieren. Dazu helfen soll etwa die tägliche Zimmerreinigung und die Reinigung von Matratzen.

Weniger Wirkstoffe verfügbar

Ist ein Zimmer aber einmal von Bettwanzen befallen, wird der Kampf gegen sie nicht nur wegen der Resistenzbildung gegen einige Schädlingsbekämpfungsmittel immer schwieriger. Innerhalb der EU seien immer weniger Wirkstoffe verfügbar, so Jäger: „Viele Mittel werden nicht mehr angeboten – nicht, weil sie giftig sind, sondern weil die von der EU geforderten Zulassungsverfahren und dadurch auch die Produkte zu teuer sind.“

Jäger unterscheidet bei der Bekämpfung mehrere Ansätze. Möglich sei der Einsatz hochgiftiger Gase, der innerhalb des Hauses nicht möglich sei, von Insektiziden und Hitze. Bei dieser Variante werden Räume erhitzt, das Eiweiß stockt, und die Larven werden getötet. Andere Experten setzen auf den Einsatz von Trockeneis. Entscheidend sei in jedem Fall die Aufmerksamkeit der Mieter und Nachbarn bei Privatwohnungen und des Personals in der Hotellerie, so Jäger. Denn Wanzen sind durchaus mobil. Pro Minute können sie ein bis zwei Meter zurücklegen.

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Artikel ist von http://www.orf.at/stories/2035493/2035494/

Weitere Artikel: http://science.orf.at/stories/1661433/,

http://derstandard.at/1282979674811/Genauer-Betrachtet-Bettwanze-Gefaehrlicher-Blutsauger,

http://www.oe24.at/oesterreich/chronik/tirol/Innsbruck-Bett-Wanzen-Alarm-im-Nachtzug/1662712,

http://www.schaedlingsbekaempfung.at/infoseiten/bettwanzen.php,

http://de.wikipedia.org/wiki/Bettwanze