Müsste ich meine Nacht im Hotel Daniel vergleichen, dann kommt es wirklich meinen Nat (liebevolle Abkürzung für Internat) am Nächsten. Die Farben halten sich an den Internatstandard, dunkles braun, dunkles grün, nur das markante Orange hat im Daniel gefehlt. Sogar bei der Wahl des Teppichs glichen sich die Geschmäcker der Verantwortlichen – man könnte meinen die selbe Person hat sie ausgesucht.  Ziemlich Basic sind die Zimmer, der Lärm von der Straße hallt ins Zimmer und die Luft ist ausgetrocknet. Hier kommt auch der männliche Charme zu tragen, die Farben sind dunkel, die Dusche ist mitten im Zimmer und die Vorhänge sucht man vergebens. Bemühe ich Sterotypen, dann kann ich sagen – typisch Mann. Philosophische Frage: Wieso sind viele Männer gegen Vorhänge? Dabei geben diese erst dem Raum richtig Flair und sorgen für eine angenehme Akustik im Raum. Zumindest die Akustik müsste spürbar für alle sein, oder?

Für Überraschungen sorgt die unterverputzte Decke. Meine Eltern waren vor uns im Daniel zu Gast und mein Vater ging an die Rezeption zu fragen: “Sind die Zimmer so günstig, weil die Decken noch nicht verputzt sind?”. Zwar erkennt mein Vater Design, dieser kleine Schmäh hat ihn jedoch auch völlig überrumpelt. Genauso wie einen anderer Gast der sofort nach dem Betreten des Zimmers wieder herausstürmte um die Personen am Gang zu fragen, ob die Decke in allen Zimmern so seien. Die Antwort lautet ja, sie soll einen Loft-Ähnlichen Charakter erzeugen. Nur Schade, dass die wenigsten Menschen dieses Designspiel als solches erkennen.

Im Nat gabs noch Schreibtische am Zimmer. Darauf wird im Daniel verzichtet erzählte Marlene Hamberger (Sales Team Weitzer Hotels), man möchte die Menschen zusammenbringen und die Lobby wurde als dieser Raum gewählt.

Ähnlich des Internats herrscht unten in der Rezeption/Lobby das pure Leben, viele gleichgesinnte sind unterwegs und das Essen ist köstlich (war es im Nat auch – kein Scherz!). Apropos die Kuchen sind wirklich unschlagbar gut im Daniel! Gemeinsam Arbeiten gab es im Internat auch, wenn man Nachsitzen musste weil man a) zu spät aufgestanden ist, b) in der Morgenstudierstunde nichts gemacht hat, c) in der Nachmittagstudierstunde gequatscht hat oder d) Zigarttenstumel nicht in den Behälter geworfen hat… Also die frühere Bestrafung ist jetzt der Benefit – zusammen Arbeiten im Restaurant ist netter als die Ruhe am Zimmer.

Damit die Gäste ihre Zeit (Arbeits- und Freizeit) unten verbringen, sind in den massiven Säulen Steckdosen versteckt und ein starkes W-Lan verbindet mit der Welt – Praktisch!

Wie vielleicht durchklingen mag, bin ich zwar kein Vollblutfan vom Internat, aber es war schon eine schöne und vorallem lustige Zeit. Es gab viel zu erkunden, Freunde waren bei jedem Blödsinn dabei und man konnte ohne Eltern (in Ruhe oder größter Aufregung – wie man es nimmt) Erwachsen werden. Irgendwie kommt dieser Charme des Internat im Daniel durch, es ist alles anders als mal es gewöhnt ist (von Zuhause bzw. anderen Hotels). Die Welt ist offen, ein bisserl verrückt und erfrischend.

 

Prickelnd:

_ Die Backwaren in der Bakery – einfach unglaublich gut

_ Das Stiegenhaus ist noch Original erhalten

Schal:

_ Die Produkte im Shop sind für Männer – eindeutig

_ Vorhänge fehlen – Akustik

_ Es ist einfach mehr für Männer, was soll ich machen… – ich will jetzt auch kein Rosa Hotel, aber soviel Purismus kann auch zu viel sein.

_ Das Raumklima – die ausgetrocknete Luft, ist keine Wohltat für den Hals

_ Die Akustik im Raum ist unangenehm

 

Daniel Geschichten:

_ Es gibt einen Bankomaten für Gäste bei der Rezeption – ziemlich praktisch

_ Es gibt einen Bienenstock am Dach und der Honig wird bald verkauft werden

_ Es gibt versperrbare Kästen für die Wertsachen

_ Es gibt einen kleinen Garten vor dem Hotel mit Weinreben

_ Es gibt Hängematten bzw. Hängesesseln in die größeren Zimmern

_ Das Daniel Graz und das Daniel Wien stammen vom selben Architekten Georg Lippert

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GROSSO MODO:

Homepage: http://www.hoteldaniel.com

Eröffnung: 4. November 2011

Preis: ab 92€ im DZ ohne Frühstück, Frühstück ist empfehlenswert!

Architektur (Haus): Georg Lippert ” Wurde das nicht
umsonst denkmalgeschützte Gebäude doch 1962 vom selben Architekten
entworfen, der auch das Daniel Graz erdachte – vom damals renommierten und
vielbeschäftigten Georg Lippert. So was nennt man dann Wohl „Wink mit dem
Zaunpfahl“…
” (Homepage)

Architektur Umbau: Atelier Heiss

Zimmer: 115 Doppelzimmer

 

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