Ja, Pop-up Hotels kommen nicht nur bei Großevents vor, auch die Kunstszene hat das kurzlebige, inszenierte Pop-up Hotel fix in ihr Programm aufgenommen z.B. wie berichtet Hotel Jacuzzi im Wiener WUK. Und in Afrika/Australien wirken so manche fixe Hotelzelte wie Pop-up Hotels.

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„Pop-up-Hotels sind eine Modeerscheinung, die – entgegen ihrer Natur – offenbar langlebiger ist als von vielen Touristikern vorhergesagt. Denn üblicherweise braucht es seine Zeit, bis ein Hotel von den Gästen entdeckt wird und sich etabliert. Das ist bei den folgenden Anbietern anders, denn diese Hotels punkten nicht mit Service – sondern mit der einzigartigen Lage. Und die ändert sich ebenso schnell wie die Geschmäcker der Gäste.

Rund um Großveranstaltungen wie Festivals und Sportevents sind Hotelbetten meist absolute Mangelware. Als Ausweg bleibt oft nur ein langer Anfahrtsweg oder eine unbequeme Nacht im Campingzelt. Darauf haben zwei britische Firmen reagiert und ihr Konzept ganz an kurzfristigen Eventtourismus angepasst. Eine davon ist Snoozebox vom britischen Hotelveteranen Robert Breare, der Hotelzimmer in Containerform anbietet. Die Idee dazu entstand 2010, als Breare und seine Familie bei einem verregneten 24-Stunden-Rennen von Le Mans zusammengekauert im Zelt saßen

Die ersten Container wurden zwei Jahre später bei den Olympischen Spielen in London aufgestellt. Ausgestattet mit einem kleinen Bad, Klimaanlage, Flatscreen-TV und WLAN haben die mobilen Einheiten alles, was ein gehobenes Hotelzimmer auch bietet – doch tritt man vor die Türe, ist man sofort mittendrin im Geschehen. 2013 wurden etwa bis zu 400 Container zu Großveranstaltungen wie dem Edinburgh Festival und dem G-8-Gipfel angeliefert. Die Preise sind vergleichsweise moderat: Ein Container beim Edinburgh-Festival kostet pro Nacht 85 Pfund (98 Euro).

Zelt mit Regenwalddusche

Gleich zwei Konzepte verbindet The Pop-Up Hotel: Der wieder erwachte Trend zum Camping wird mit besonders ungewöhnlichen Plätzen verknüpft. Statt in vier Wänden schlafen die Gäste in diesem „Hotel“ in Zelten – inklusive bequemer Doppelbetten, Regenwalddusche und Concierge. Die Angebote reichen von Festivals bis hin zu Übernachtungen im prächtigen Garten des Osborne House, dem ehemaligen Landsitz von Queen Victoria auf der Isle of Wight. Als Mark Sorrill vor zwei Jahren seine Zelte zum ersten Mal beim britischen Glastonbury-Festival aufbaute, waren es gerade einmal 20, in diesem Jahr waren alle 130 ausgebucht. Dabei kommt der Campingausflug alles andere als günstig: Vier Tage Festivalfeeling im Luxuszelt kosten 1.525 Pfund (rund 1.700 Euro).

Hotel in 36 Schachteln

Weniger dem Festival-, sondern vielmehr dem Städtetourismus haben sich die dänischen Architekten Eric Tan, Leon Lai und Nico Schlapps verschrieben, die erst kürzlich mit ihrem Start-up Pink Cloud aufhorchen ließen. Hinter dem Namen steht weniger ein Hotelkonzept, sondern vielmehr ein System aus Einrichtungsmodulen, das leer stehende Büroräume in kürzester Zeit in ein Designhotel verwandeln kann. Gerade in New York City würden viele Bürogebäude leer stehen, erklärte Tan ihre Idee gegenüber CNN. „Mieter warten lieber auf Neubauten, als die bestehenden Bauten aus den 60er und 70er Jahre zu nutzen“, so Tan.

Gleichzeitig sind die Hotels in Manhattan mit einer Nächtigungsquote von 96 Prozent so gut wie ausgebucht. Ihr Konzept richtet sich einerseits an Vermieter, die ihre leeren Objekte kurzfristig verwerten wollen, und an Stadttouristen, die günstige Zimmer suchen. Das gesamte Hotel passt in 36 Kisten, die in einem einzigen Lkw Platz finden. Dennoch müsse in ihrem Pop-Up Hotel auf nichts verzichtet werden, sagte Tan. Neben Betten, Sofas und Toiletten sind auch Module für einen Nachtclub und sogar ein Pool vorgesehen.

Ein Bett in der Ottakringer-Brauerei

Wer an ungewöhnlichen Locations übernachten will, muss aber nicht unbedingt weit reisen. In Wien wird in der Ottakringer-Brauerei der Hefeboden von 12. Juli bis 19. August zu einem Hotel umfunktioniert. Die Nacht in dem 500 qm großen „Hotelzimmer“, wo nun Bett, Kasten und Fernseher statt Turntables stehen, kostet 380 Euro pro Nacht – Bierverkostung inklusive. Hinter dem Projekt stehen Theresia Kohlmayr, Jonathan Lutter und Christian Knapp, die unter dem Label Urbanauts leer stehende Geschäftslokale zu City-Lofts umbauen, wo Gäste dann zum Beispiel in einer ehemaligen Schneiderei, Galerie oder Schlosserei nächtigen können.

Eine Seite des Containers wurde durch eine Glasfront ersetzt, die einen ungewöhnlichen Ausblick garantiert. Der sechs mal zwei Meter große Container ist schlicht in Weiß eingerichtet, das Badezimmer mit Regenwalddusche und Toilette bietet aber alle Annehmlichkeiten. Zur Entspannung gibt es auch einen Sauna-Container, gefrühstückt wird im Lounge-Container.

Gekommen, um zu bleiben

Doch manchmal werden Pop-up-Hotels entgegen ihrem Namen doch zu Dauereinrichtungen. So geschehen in Tulum, Mexiko, wo die Hotelkette Design Hotels vor zwei Jahren gemeinsam mit dem Berliner Szeneclub Kater Holzig das Papaya Playa Project ins Leben rief. Als weltweit erstes Pop-up-Hotel beworben, verschrieb sich das Projekt ganz dem ökologischen Gedanken und versteht sich als „offene Plattform, wo sich die kreative Gemeinschaft zusammenfindet, feiert und besondere Moment erlebt“, wie der Berliner Design-Hotel-Chef Claus Sendlinger auf der Website schreibt. Auf der griechischen Insel Mykonos wurde mit dem San Giorgio Hotel bereits ein zweites Hotel dieser Art eröffnet. Und mit Sicherheit muss man sich auch hier mit den Buchungen beeilen.

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“ (Quelle: orf.at)

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