Internetportale, die private Zimmer vermitteln, mischen den Markt für Hotels auf. Jetzt schlagen Städte und Hotelketten zurück.“weiterlesen (Quelle: die Zeit)

Zuerst unterschätzt und jetzt bekämpft – AirBnb – aber eigentlich ist es interessanter dahinter zu schauen. Was ist passiert?

Ich sehe ich eine Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage. Manche Hotels bieten Räume, in denen sich bei den Reisenden nicht das gewünschte Wohngefühl einstellt. Die Bedürfnisse der Gäste haben sich geändert und deswegen verzeichnen private Unterkünfte (AirBnB) regen Zulauf. Mit einer Kostenersparnis kann man vor allem bei AirBnB nicht argumentieren, in Wien gibt es Angebote über 300€ / Nacht, in NYC kann man bis 8000 USD / Nacht bezahlen, normalerweise ca. 150 USD.

Die Aufmerksamkeit von Reisenden verändert sich und wandert von:

_ Uniformität zu lokalen Besonderheiten und Kreativität – standardisierte Angebote sind schon zu gut bekannt – hier erkennt man den Trend – be local. Selbst Mc Donalds versucht Rezepte aus der Region zu bewerben, die Standardburger reichen nicht mehr aus.

_ von verschwenderischem Luxus zu Nachhaltigkeit

_ von verordnetem Lächeln der Mitarbeiten zu Gastgebern, die Freude am Austausch mit anderen Menschen verspüren

_ von eingeschränktem Platzangebot in Hotelzimmern zu offenen Räumen – man muss nicht immer im Hotelzimmer arbeiten, Austausch mit lokaler Bevölkerung wird gesucht.

Ich beobachte, dass Hotels, die sich auf diese Veränderungen einstellen und lokale Besonderheiten / eigene Kreativität hervorkehren wunderbar fahren und in Medien bestens besprochen werden (z.B. Hotel Daniel Wien, Altstadt Vienna etc.). In meiner Forschung über Hotels hat sich gezeigt, dass die Hotelgröße immer bedeutender wird. Manche Reisende nehmen Abstand von Bettenburgen und schätzen kleine Hotels. Das digitale Zeitalter bietet dann noch hervorragende Bewerbungsplattformen und so werden ihre Angebote von Gästen gefunden und weiterempfohlen. Alles im allem eine spannende Zeit für die Hotellerie und der Kreativität ist kein Ende gesetzt. Konkurrenz belebt den Markt. Aber natürlich muss auch die Politik reagieren.

Auch wenn man diese Entwicklung von der rechtlichen Seite jetzt unterbunden wird, bleibt die Frage ob Gäste in die klassischen Hotels zurückkehren wollen?

Einen Nachsatz noch der im Artikel nicht vorgekommen ist: es gibt auch eine zunehmende Professionalisierung in diesem neuen Segement – siehe Chez Cliché Wien