Der ORF Online berichtet über eine Marktstudie von „Visit Britian“, demnach sind die Österreicher anspruchsvolle Gäste, die rasche nach einer Lösung für Ihr Problem verlangen, denn sonst kann es heikel werden. Der absolute Hedonist kommt allerdings aus der Schweiz, Perfektion pur ist gerade gut genug, aber lesen Sie selbst:

 

ORF:Bloß keinen Druck machen

Wenn der österreichische Gast das Gefühl hat, schlechte oder unzureichende Qualität – gemessen an den Standards seiner Heimat – geboten zu bekommen, kann es laut dem umfangreichen Österreich-Kapitel der Studie tatsächlich heikel werden. So seien österreichische Gäste im Prinzip zwar höflich, aber eben auch fordernd und direkt. Vor allem bei Unzufriedenheit werde der Ton leicht rüde und aggressiv.

Konfrontatives Verhalten sowie taktisches Druckmachen solle im Umgang mit Österreichern daher vermieden werden. Das könne kontraproduktiv sein. Der Gastgeber solle bei derlei Verhalten nicht schockiert, sondern unverzüglich und höflich reagieren. Ähnliche Verhaltensmuster werden auch den Gästen aus Deutschland und der Schweiz zugerechnet.

Leiden unter Deutschland

Neben solchen Generalisierungen ist die Studie gespickt mit umfangreichem Informationsmaterial zu den einzelnen Ländern – im Falle Österreichs basierend vor allem auf Daten der Statistik Austria aus dem Jahr 2012: Großbritannien wird beim Ranking der beliebtesten Reiseziele der Österreicher auf Rang zehn gelistet. Die meisten österreichischen Urlauber sind laut Studie zwischen 15 und 44 Jahre alt. Der Leser erfährt, dass Österreicher manchmal darunter litten, als „Deutschlands kleiner Bruder“ angesehen zu werden, trotz der großen Unterschiede – die vor allem durch die Nähe zu Osteuropa erklärt werden.

Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, dass Biokost in Österreich einen besonders hohen Stellenwert besitze. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Biokost sei dreimal so hoch wie der europäische Durchschnitt. Nach Dänemark und der Schweiz rangiert Österreich demnach in einem europäischen Ranking auf Platz drei. Zum Frühstück erschienen Österreicher meist früh, Gekochtes werde großteils nicht konsumiert.

Handicaps in der Verständigung

Die Informationen zur Sprache halten Überraschungen parat: Die erste Sprache beinahe aller Österreicher sei nicht Deutsch, erfährt man. Vielmehr handle es sich um lokale Dialekte des Österreichisch-Bayrischen (mit Ausnahme von Vorarlberg). Die meisten lernen Englisch als erste Fremdsprache, wird aufgeklärt. Der Großteil der jüngeren Gäste, vor allem aus dem urbanen Raum, sprächen die Sprache des Gastgebers auf ausreichendem Niveau.

Allerdings nutzten auch ältere Urlauber ihre Großbritannien-Reise gerne, um ihre – häufig ungenügenden – Englischkenntnisse aufzufrischen, wird gewarnt. Rudimentäre Deutschkenntnisse der Gastgeber seien daher von Vorteil.

Abseits der Trampelpfade

Schenkt man den Angaben Glauben, starten die meisten Österreicher bestens vorbereitet in den Urlaub. Sie orientierten sich an Details, wollten jede noch so kleine Randnotiz genau verstehen, bevor sie eine Buchung abschließen. Daher wird den Hotelangestellten empfohlen, ausführliche und genaue Hintergrundinformationen für den österreichischen Urlauber bereitzustellen. Zudem würden an Ort und Stelle häufig weitere Auskünfte erfragt.

Bei Geschäftsreisenden sei darauf zu achten, dass die Hierarchien in Unternehmen sehr stark seien und Entscheidungen an der Spitze getroffen werden. Sei einmal eine Entscheidung getroffen worden, werde sie nicht mehr so schnell revidiert. Wer nun denkt, dass der typische österreichische Tourist unflexibel, misstrauisch und risikoscheu die gängigen Touristenziele abmarschiert, irrt jedoch. Österreicher wollen im Urlaub neue Orte abseits der Trampelpfade erkunden, verrät die britische Marktstudie weiter. Landschaftliche Schönheiten spielen demnach bei der Destinationswahl eine besonders große Rolle.“ (Quelle: http://news.orf.at/stories/2213348/ )

Lesen Sie weiter wieso Hongkonger Angst vor Himmelbetten haben.