Wissen Sie was „to ti to to to to“ bedeutet? Sprechen Sie es doch mal laut aus. Mit viel Geduld und Wiederholung kann man es irgendwie in Erfahrung bringen.

„(Berlin, 25. März 2015) Deutsche und österreichische Hoteliers stellen sich auf einen Zuwachs asiatischer Gäste ein. Ob chinesische, arabische oder indische Gäste: Mitarbeiter der Arcotel Hotels berichten über Fauxpas, kulturelle Missverständnisse und fremde Gewohnheiten und wie sie damit umgehen. Eine aktuelle Studie der Intercontinental Hotels Group und des Forschungsinstitut Oxford Economics ergibt, dass China 2020 die USA, Großbritannien und Deutschland als “Outbound Travel”-Märkte überholen wird. Hoteliers müssen sich auch kulturell auf asiatische Gäste vorbereiten. Welche Erwartungen und Gewohnheiten Gäste mit anderem kulturellen Hintergrund mitbringen, wissen die Mitarbeiter der zehn Arcotel Hotels in Berlin, Hamburg, Klagenfurt, Linz, Stuttgart, Wien und Zagreb.

Suppe von der Lampe: Hauptsache selbst gekocht
Arabische Gäste sind bekannt dafür in großen Gruppen mit der ganzen Familie zu reisen. Häufig werden Appartements oder ganze Etagen gebucht, eine Kochmöglichkeit im Zimmer wird oft gewünscht, genauso wie geschlechtsspezifisches Reinigungspersonal. Nicht selten kommt es vor, dass Zimmer komplett umgebaut werden. Mitarbeiter aus dem Arcotel Onyx in Hamburg berichten: “Besonders gestaunt haben wir, als Gäste versucht haben auf einer Stehlampe ihre Suppe zu erwärmen.“ Auch einen großen Gaskocher war bei der Familie im Gepäck. Ein Mitarbeiter aus dem Wiener Arcotel Wimberger ergänzt: “Dass arabische Gäste mit extrem viel Gepäck reisen, ist mir bewusst geworden, als ich für eine dreiköpfige arabische Familie einen Minivan komplett beladen mit Gepäck ausräumte.“

Dinner auf dem Matratzenlager – Kollektives Lebensgefühl im Hotelzimmer
In dem Vier-Sterne-Hotel zeigten auch indische Touristen, dass ein großes Streben nach Gemeinschaft in der Kultur verwurzelt ist. Gäste einer Reisegruppe bestellten nacheinander mehrere Decken, Kissen und eine zusätzliche Matratze in ihr Zimmer. “Als ich das Zimmer betrat, saßen 15 Personen auf dem Zimmerboden, komplett belegt mit Kissen, Decken und drei Matratzen“, erklärt ein Mitarbeiter aus dem Arcotel Wimberger Wien. Die Reisegruppe war sich einig: Das Dinner sollte in Gemeinschaft eingenommen werden.

Nasse Teppiche und überflutete Badezimmer
Eine der größten Herausforderungen bietet das Badezimmer: Toiletten sind in vielen asiatischen Ländern mit WC-Duschen ausgestattet. Daher wird häufig in europäischen Hotels die Dusche mit der Toilette verwechselt. In einigen asiatischen Ländern, wie z.B. Korea wird vor dem Einstieg in die Duschkabine im Badezimmer selbst geduscht. Was in Europa häufig Überschwemmungen der Hotelzimmer als Folge hat.

“to ti to to to to” – Sprachbarrieren bleiben
Die Hotelgruppe weiß um die Besonderheiten asiatischer Gäste: Heißes Wasser, Badewannen statt Duschen, Handtuchtrockner und eine Auswahl verschiedener Teesorten wird von chinesischen Gästen besonders geschätzt. Und auch die Möglichkeit Doppelbetten zu trennen, stellt einen wichtigen Service da. Doch trotz aller Bemühungen, lassen sich sprachliche Barrieren selten vermeiden: Als der Anruf “to ti to to to to“ an der Rezeption einging, war das Servicepersonal des Wiener Arcotel Wimberger vermutlich zunächst erstaunt, erkannte aber recht schnell, dass es sich bei dem Anruf der chinesischen Gäste lediglich um eine Teebestellung auf Zimmer 222 handelte (“two tea to 222″). Und auch die polnischen Gäste, die sich in einen eingedeckten Seminarraum setzten, in der fälschlichen Annahme, es wäre der Frühstücksraum, konnten trotz sprachlicher Hürden noch ihren richtigen Platz finden.

Die Mitarbeiter der Arcotel Hotels sind sich einig: “Wir freuen uns immer sehr, wenn wir Gäste aus anderen Kulturen begrüßen dürfen. Genau deswegen arbeiten wir so gerne in der Hotellerie. Denn es ist eine große Bereicherung andere Kulturstandards kennenzulernen – so lernt man auch sein eigenes Verhalten und die eigenen Werte zu reflektieren.““ Quelle: Hottelling