Das derzeit meist besprochene Thema in Österreich, neben der Eurokrise, ist der Schneemangel und die Auswirkungen auf den österreichischen Tourismus. Obwohl Österreich in den letzten Jahren massiv in Beschneiungsanalagen investiert hat, verspüren die Touristen Unsicherheit, den Winterurlaub zu buchen bzw. anzutreten.

Mein Lösungsvorschlag liegt in der Hotelgestaltung. Zwar kann eine ansprechende Hotelgestaltung keine wunderbare Winterlandschaft ersetzen, allerdings bietet sie allerhand Möglichkeiten um einen Urlaub buchenswert zu machen. Sich in eine schöne, angenehme, unbekannte Umgebung zu begeben ist viel Wert. Man entkommt den Alltag, lässt die Arbeit hinter sich und kann neue Gedanken denken und neue Dinge ausprobieren, für die man nie Zeit hat.  Hier könnte die österreichische Hotellerie die abenteurlichsten Versuche starten (z. B. Murakami Woche mit Buchbesprechungen, Schauspielunterricht, Gesangsstunden, Go-Kart-Rennfahrten unter den Gästen, Photoshopkurse, „How I met your mother“ Abende, Astronomieabende, Geologie Entdeckungssparziergängen, Chemie in der Küche angewandt, etc) und schauen was angenommen wird, sicherlich floppt einiges (aber wie soll man das jetzt schon wissen?).  Meine persönliche Überzeugung ist jedoch, dass diese Angebote nur in einer passenden Umgebung funktionieren. Wir stehen in einem Beziehungsverhältnis mit Räumen und sie können Handlungsstränge auslösen oder verhindern, dieses Potenzial gilt es zu nutzen bei jedem Wetter.

Hierzu möchte ich noch eine kleine Geschichte schreiben. Wir waren heuer im Sommer in Schweden und wie erwartet hat es geregnet. Wir haben die Rezeptionistin in unserem Hotel gefragt, was gibt es für ein Schlechtwetterprogramm? Ihre Reaktion war erstaunlich für UNS (nicht für Schweden/innen): „Also sie können auch alles machen, wie bei Schönwetter – ziehen sie einfach die passenden Sachen an“.

Gesagt getan, wir sind losgezogen haben uns Gummistiefel und Regenjacken gekauft und das Touristenprogramm gemacht und zu unserer Überraschung war es wirklich lustig mit guter Regenausrüstung durch die Gegend zu ziehen und selbstbestimmt (sprich nicht wetterabhängig) das Land erkunden. Am Nachmittag sind wir wieder ins Hotel gekommen und haben es genossen am Kamin zu lesen. Zwar nicht sofort augenscheinlich, aber der Hotelgestaltung kommt in dieser Geschichte eine große Bedeutung zu. Hätte uns das Hotel nicht so gut gefallen, wäre wir schon viel früher abgereist bzw. gar nicht erst angereist, denn es ist allseits bekannt, dass Schweden nicht wetterbeständig ist. Aus diesem Grund haben wir ein Hotel gebucht, in dem man gut SEIN kann.