30 Stunden nach der gestrigen Pressekonferenz bin ich noch immer ganz fasziniert von airbnb und einem der drei Gründer, Nathan Blecharczyk.

Viele werden airbnb noch nicht kennen, aber das Konzept ist denkbar einfach und wächst in einer unglaublichen Geschwindigkeit. Aber mal von Anfang an, es waren mal zwei Burschen in einer WG in San Franisco, aufgrund eines ausgezogenen Mitbewohners wurde die Miete unerschwinglich. Gleichzeitig fand eine Designmesse statt und alle Hotels waren ausgebucht. Das brachte die Beiden auf die Idee, doch einfach eine Luftmatratze (air bed – Ableitung des Names Air bed and breakfast) zum Schlafen anzubieten im Net und dadurch Geld zu verdienen. Gesagt, getan, an diesem Wochenende verdienten sie mehr als 1000 USD. Diese Idee wurde ausgebaut, es kann ja jeder ein Zimmer oder seine Wohnung online zur Verfügung stellen. Heute, erst 4 Jahre später, hält airbnb bei 200.000 Zimmern beziehungsweise Appartments in 192 Ländern. Vor ein paar Tagen wurde die 10.000.000ste Buchungen getätigt und jetzt kommt das UNGLAUBLICHE – die letzten 5.000.000 in den letzten 5 Monaten.

Hier noch ein paar Fakten, damit bewusst wird, wie sich airbnb entwickelt:

2008  – pro Tag eine Buchung bei einem airbnb Host

2009 – alle 5 Minuten eine Buchung

2010 – jede Minute eine Buchung

2011 – alle 10 Sekunden eine Buchung

2012  – alle 2 Sekunden eine Buchung

Natürlich könnte man jetzt sagen, ahhh, das ist wiedermal etwas sehr Amerikanisches – bei uns funktioniert das bestimmt nicht.

ABER AUFGEPASST:

200.000 airbnb Hosts gibt es weltweit, davon 105.000 in Europa, 25.000 in Asien, 20.000 in Südamerika, das heißt, auf Nordamerika kommen „nur“ maximal 50.000 (leider wurde die Zahl nicht genannt).

Und jetzt wird es richtig heiß:

Wie viele airbnb hat wohl Wien?

Die Zahl ist hoch, sehr hoch, sage und schreibe 600! SECHSHUNDERT! WAHNSINN! 600 Zimmer in Wien! Keiner spricht davon, aber still und leise wächst die Anzahl der Betten und der Druck auf die Hotels wird zunehmen.

Man darf sich airbnb auch nicht als Billiganbieter vorstellen, die haben unglaubliche Unterkünfte im Programm – da gibt es Zimmer, die kosten mehrere Tausend USD oder EUR – es geht bis 45.000 – pro Nacht.

Manche Wohnungen in Wien erzielen einen Preis über 300 EUR / Nacht für 2 Personen.

In dieser Unterkunft fand die Pressekonferenz statt.

Das Angebot ist extrem vielseitig, man kann sich ein Bergdorf mieten, eine Insel in Fiji, eine Wohnung mit Blick auf den Central Park und so weiter.

Apropos NYC, NYC hat die höchste Dichte an airbnb Hosts mit 14.000 Unterkünften, gefolgt von Paris und London mit jeweils 8.000 und anschließend kommen Barcelona, Madrid etc.

Die Entwicklung schreitet so rasch voran, dass die Gründer in den letzten 12 Monaten 10 Offices eröffnet haben – 6 davon in Europa (London, Paris, Mailand, Kopenhagen, Moskau).

Noch ein paar Zahlen für Ö:

  • Die Nachfrage nach airbnb-Unterkünften in Österreich hat sich mehr als verdoppelt
  • In den letzten Monaten haben die Österreicher über 60% mehr Unterkünfte in aller Welt über airbnb gebucht
  • In ganz Österreich können aktuell 3.200 Gäste aus aller Welt in airbnb Unterkünften untergebracht werden
  • Alleine in den letzten drei Monaten ist die Anzahl der Gastgeber in Österreich um ein Viertel gewachsen
  • ca. 40.000 Nächtigungen in airbnbs in Österreich

Ein Blick auf die coole und einfach zu bedienende Homepage:

Grundsätzlich kann jeder ein Zimmer oder Appartment einstellen. Es gibt keine Mindestanforderungen, alles, was zählt, ist TRANSPARENZ. Eine Insel mit Hütte ohne Strom, ist ebenso willkommen wie ein Luxusappartment in NYC. Sobald man sich dafür entschließt, schickt airbnb einen Profifotografen und lässt die Räumlichkeiten fotografieren – deswegen schauen auch alle Bilder im Web so schön aus. Die Fotografen checken auch die Unterkunft.

airbnb wickelt die Buchung über die Website ab und bekommt dafür 6-12% des Nächtigungspreises. Der Host bekommt das Geld, sobald der Gast angekommen ist. Allerdings hat der Gast die Möglichkeit einen 24/7 Dienst zu verständigen, wenn etwas anders sein sollte, als beschrieben und es wird für ihn umgehend eine andere Unterkunft gefunden.

Übrigens so eine tolle Idee wird natürlich sofort kopiert: http://www.wimdu.at/

Ich habe noch bei keinem airbnb host geschlafen, aber Hannes hat schon viele probiert – seine Erfahrungen sind auf RosaPfeffer zu lesen.