Gesehen, gehört und tausendmal überblättert hatte ich es schon, es ist in vielen meiner Hotelbücher illustriert und hat sich wie ein bekanntes Gemälde in mein Gehirn eingebrannt, aber was mich genau erwartet wusste ich nicht. Während unseres Buenos Aires Aufenthalts gab es für mich ein Hotel,  dass ich unbedingt sehen wollte – das Faena Hotel + Universe von Philippe Starck. Nachdem ich das Hudson (auch von Philippe Starck) in NYC schon kannte war alles offen. Das Hudson hatte mich gar nicht begeistert, es ist mir zu laut, zu schrill, zu modern, zu glatt, zu pulsierend – wie würde wohl das Faena sein? Eines war klar, abgesehen von dem extrem hohen Preis, würde ich nicht die Zielgruppe sein, aber ein Besuch ist es allemal Wert.

Ich war mir nicht sicher, ob wir überhaupt in das Hotel hineinkommen würden und ob es möglich sein würde an der Bar etwas zu trinken. Überraschenderweise waren die Mitarbeiter/innen wahrhaft entzückend, zuvorkommend, loving and caring und einfach toll. Die Atmosphäre war großartig und das Design unbeschreiblich. Jede Minute gab es etwas Neues zu entdecken und man konnte sich zwischen Lachkrämpfen (ausgestopfer Rehkopf mit Perlenketten, Schwänenarmaturhälsen) und im selben Moment einer unglaublich eleganten Verbindung nicht erwehren. Wahnsinn, wie kann man solchen Kitsch so stilvoll und humorvoll vereinen. Ich staunte und genoss zwei tolle Stunden im Faena. Das Highlight – schwer zu sagen, die Toilette, das weiße Restaurant mit weißen Einhörnern und roten (echten) Samtrosen  oder doch der Pool mit einer goldenen Krone in der Mitte – keine Ahnung, aber es ist ein Erlebnis! Bilder folgen im Anschluss in Einzelbeiträgen.

Mein Kommentar direkt nach dem Besuch:

Gestern sind wir zufaellig und doch irgendwie absichtlich ins Faena gespoltert und ich muss mich kraeftig korrigieren, das Hotel ist stimmungsmaessig weltklasse. Zwar eine Trashbude ohne Ende, aber mit soviel Stil und Humor, dass ein paar Stunden in der kolonial, Louis XIV Barbibliothek eine Herzensfreude sind. Selbst wenn man alleine in der Bar ist fuehlt man sich nicht einsam unter den ganzen ausgestopften Tieren mit Braslettln (oesterreichisch: Goldketterl). Wasser aus Entenschnaebeln in Silber erwarten einem am WC. Der absolute Hammer ist jedoch die Goldkrone im Pool. Diese Stimmung laesst sich so schwer in Worte fassen, aber es war wirklich unendlich nett und die Mitarbeiter/innen sind umsorgende Goldschaetze, die sichtlich viel Freunde in der Arbeit und am Arbeitsplatz haben (nach den Naechten im W New York ist es fuer uns aussergewoehnlich, freundlich behandelt zuwerden – eine Amerikanerin sagte uns: people working @ W are too beautiful to be nice)

 

Grosso Modo:

Hotelwebsite: http://www.faenahotelanduniverse.com

Preis: ab 350 USD

USP: 2 Theater

Designer: Philippe Starck

Zimmer: 108

Gestaltungskonzept: üppig

 

|Faena Hotel + Universe – Buenos Aires – Argentinien – Besichtigung Nov. 2011|