Das Frühstücksbuffet, der Schauplatz von Plünderei, Gier und Geschmacklosigkeit. Jetzt denkt man natürlich sofort an die Gäste, aber eigentlich muss ich vielen Hoteliers ebenfalls ein schlechtes Zeugnis ausstellen. Gekauft wird in Masse und häufig das billigste – nicht nur in Mittelklasse Hotels, sondern auch im höherpreisigen Segment. Die Eier kommen aus dem Tetrapak oder gleich aus dem Kanister. Leicht für Gäste zu erkennen, es bleibt ein leicht metallischer Geschmack auf der Zunge zurück.

Eigelb im Tetrapak

Eigelb im Kanister

Ich verstehe natürlich den ungeheuren Arbeitsaufwand für 300 Gäste Eier aufzuschlagen, jedoch ist Eigelb aus dem Kanister nicht gerade appetitlich. Daher wird dieser kleine Trick auch gerne versteckt, denn im normalen Supermarkt sind diese Produkte nicht zu finden.

Die andere Seite der Medaille sieht auch nicht viel besser aus, da stellen sich raffgierige Gäste an und gegessen wird als würde es kein Morgen geben – man hat ja schließlich bezahlt und das Buffet muss abgearbeitet werden, und wenn man nicht mehr kann, dann steckt man es in die Tasche, um das (gute) Essen nachher wegzuschmeißen.

Ein anderes, interessanteres Problem unserer Zeit sind wirklich gute Frühstücksbuffets, zu welchen sogar die Einheimischen pilgern. Aus Platzgründen wird dann auch schnell mal der Preis nach oben geschraubt, um so Angebot und Nachfrage wieder ins Lot zu bringen.

Meine Welt könnte auch problemlos ohne Frühstücksbuffets auskommen, meist esse ich das gleiche und kann auf eine große Auswahl verzichten. Dennoch haben mich schon so manche Buffets ins Staunen gebracht: W Hotel Santiago (Chile), Hotel Memmo Alfama Lissabon (Portugal), Bloomestate Swellendam (Südafrika), Altstadt Vienna.

Bei serviertem Frühstück können wir in der Wiener Hotellerie die Hollmann Beletage empfehlen – als Gast kann man sich die Gänge aussuchen.

Den Impuls für diesen Beitrag bekam ich in der gestrigen Presse – Rubrik Reisen – „Frühstückshyänen wie du und ich“ – sehr empfehlenswert.