„Ein Flug kostet, mit einem Apple-Computer gebucht, oft mehr, als derselbe Flug, der mit einem Windows-Gerät gekauft wurde. Auch das Surfverhalten kann einen Flug oder ein Hotel für manche User teurer werden lassen. „Personal Pricing“ heißt diese umstrittene Methode der Onlinehändler. Auf Basis von persönlichen Daten, die im Hintergrund gesammelt werden, können Konzerne für ein und dasselbe Produkt unterschiedliche Preise verlangen.“ (Quelle: orf.at)

Der Traum jedes Yield Managers, jeder Kunde bezahlt seinen eigenen, persönlichen (maximal) Preis.

Und natürlich weiß man viel über die Kunden, z.B. Shoppingpräferenzen, Geldausgabebereitsschaft für unterschiedliche Produkte und psychologische Aspekte wie z.B. wenn man am Smartphone etwas sucht, dann kauft man schneller als am PC. Am PC vergleichen Kunden Preise und vor dem großen Bildschirm hat man auch mehr Kontrolle über den Kaufimpuls.  Dementsprechend steigen die Preise am Smartphone  rasanter.  Der Kreislauf beginnt: Bei steigenden Preisen wird schneller zugeschlagen, man will ja nicht auf der Verliererseite stehen.
Als cleverer Konsument löscht man die Cookies und den Browserverlauf, bevor man etwas kauft, dann normalisiert sich alles wieder und das Preisspiel beginnt von vorne.

Personal Pricing und Vertrauen

Strategisch mag es ein lustiges und anspruchsvolles Spiel sein und einige Menschen verdienen viel Geld damit, solche Produkte ihren Firmenkunden zu verkaufen. Doch unser Wirtschaftssystem hat sich vor allem im Tourismus geändert. Die Sharing Economy überrollt gerade alte Regeln und bricht vieles auf. Eines ist ganz klar, das Vertrauen der Gäste gewinnt man mit diesen Preisspielen nicht.

Zuerst abgezockt bis zum Maximalpreis und dann Freund bei Facebook. Kann das funktionieren?

Im Hotel wird der Gast verwöhnt und verhätschelt, sie/er soll den Eindruck einer Freundschaft haben und wenn sie/er nach Hause fährt soll sie/er auf TripAdvisor und Co, sowie offline Werbung (die gute alte Mundpropaganda) machen. Aber was passiert am Hotelpool, man unterhält sich locker mit anderen Gästen – man möchte ja die Gemeinschaft erleben und plötzlich stellt sich heraus, oh, mein Zimmer war doppelt so teuer wie das von Gast B, aufgrund des Apples Endgeräts oder des gekauften Birkin Bags. Wo ist dann die Beziehung zwischen Gast und Hotel geblieben? Wer lässt sich gerne über den Tisch ziehen?
Zufriedene Hotelgäste sind und bleiben die beste Werbung.

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