Storytelling wahrhaftig spüren, stand letztes Wochenende bei mir am Programm. Ich besuchte den Workshop „Storytelling mit Improtheater“ bei Susanne Schinko-Fischli in Wien.

In diese Welt der Geschichten einzutauschen war genial und auch ein ganz neuer Zugang für mich. Da gab es Übungen wie PowerPoint Karaoke – man steht vor einer fremden Powerpoint-Präsentation und muss den Text vortragen, ohne die nächste Folie zu kennen. Ich bin leider ziemlich „baden“ gegangen, die Überleitung zwischen den Folien habe ich – vorsichtig ausgedrückt – nicht ganz so flüssig hinbekommen. Trotzdem oder gerade deswegen hat es großen Spaß gemacht.

In einer anderen Situation lag man plötzlich als Toter mit zwei anderen am Boden und musste vor dem Publikum die Geschichte des gleichzeitigen und gemeinsamen Ablebens entwickeln. Das bedeutete absolut gegenwärtig im Moment zu sein, höchste Konzentration und ganz viel Spaß über plötzliche Wendungen inbegriffen. Auch das Publikum war begeistert.

Was ist nun aber des Pudels Kern einer Geschichte?

Eine Geschichte besteht immer aus drei Teilen:

  1. Akt – Exposition – Einleitung / Ausgangslage oder DIE PLATTFORM: Hier werden die Figuren eingeführt. Es muss immer einen „Helden/Heldin“ geben, mit möglichst menschlichen Namen und Charaktereigenschaften. Hier wird der Nährboden für die Geschichte gelegt, die einzelnen Elemente sollten in irgendeiner Form wieder auftauchen. Nicht zu vergessen: der Held braucht ein Ziel, hier kann die Headline der Geschichte wirken.
  2. Akt – Konfrontation – Hauptteil / Ereignis oder DAS PROBLEM: Es passiert etwas, die Spannung steigt, ein Problem tritt auf und sollte größer und größer werden. Gegen Ende des Hauptteils kommt der Höhepunkt. Das Problem sollte unseren Helden/unsere Heldin betreffen und natürlich nicht ganz so leicht zu lösen sein.
  3. Akt – Auflösung – Schluss / Konsequenz oder DIE LÖSUNG: Am Ende kommt die Auflösung der Spannung oder des Problems, sowohl positiv wie auch negativ möglich.

 

Der Bogen spannt sich vom Anfang bis zum Ende. Wichtig ist dabei, dass die Hauptfigur das Ziel nicht sofort erreicht, sonst ist die Geschichte langweilig.

Vorschlag:

Gut inszenierte Geschichten gibt’s derzeit auch bei den österreichischen Hotellegenden, zu sehen auf Servus TV. Die Hoteliers erreichen ihr Ziel nie sofort. Und man merkt, niemand schreibt bessere Geschichten als das Leben selbst.