Matrei am 1. Mai-Feiertag erleben, verlangt dem eigenen Magen einiges ab. Es gibt kein geöffnetes Restaurant und nachdem die Familie Hradecky bei unserer Ankunft im Hotel Hinteregger nicht da war, sind wir im Ort herumgelaufen, um ein geöffnetes Lokal zu finden. Die Ortsbewohner/innen konnten uns auch keine Tipps geben und nach einer Stunde Suche bekamen wir den entscheidenden Hinweis, wo es ein geöffnetes Wirtshaus gibt. Grundsätzlich bin ich ein echter Fan von leeren bzw. halbleeren Hotels, ich mag die Atmosphäre – allerdings ohne Ansprechperson vor Ort und Hunger wird die Sache schon schwieriger.  Zusätzlich war beim hinterlegten Schlüssel auch kein Internetpasswort vorhanden und so konnten wir auch auf diese Informationsquelle nicht zugreifen. Soweit zum Thema „Essen in Urlaubsorten off-season“.

Das Hotel Hinteregger liegt im Ortszentrum von Matrei in Osttirol und gliedert sich im Ortsbild ein. Die Symbiose aus alter und neuer Architektur ist sehr schön gelungen. Allerdings ist die Orientierung im Haus nicht immer ganz einfach. Die alten dunkeln Zimmer stehen im scharfen Kontrast zum neuen hellen Teil. Die neuen Zimmer leben von der tollen Aussicht (eine Seite ist vollverglast) auf die Alpen.

Allerdings vermisst man im Zimmer Nachtkästchen, um Bücher abzulegen, für diesen Zweck wurde entweder von anderen Gästen oder von den Hotelbesitzern ein Sessel zum Bett gestellt – zwar ein praktikable Lösung, aber nicht sehr elegant. Genauso wie im Bett vermisst man auch im Badezimmer die Ablageflächen. Originell war die Benennung der Zimmer – jeweils ein “Wort” aus dem Matreier Dialekt. Diese Wörter waren auch auf Postkarten gedruckt, die man kostenlos versenden konnte.

Besonders gelungen sind im neuen Gästehaus der Spa-Bereich und die Gangflächen.

Das neue Restaurant ist eine Mischung zwischen Glas, Betton, Holz und schönen Materialien – also genau richtig für mich. Wie schon erwähnt, war es leider geschlossen (verständlich, Anfang Mai ist wirklich nichts los in dieser Gegend) und wir konnten die Küche leider nicht probieren. Das Frühstück war jedoch ausgezeichnet und die großzügige Auswahl war wirklich sehr nett.

Im Marketing des Hotels gefällt mir besonders die Vermittlung der Unternehmensgeschichte und den starken Bezug zur Familie. Die Broschüre mit den Lebenswegen der Hoteliersfamilie ist wirklich gut gemacht.

 

GROSSO MODO:

Homepage: http://www.hotelhinteregger.at/

Preis: ab 57€ p.p. mit Frühstück

Umbau: seit 2007, 2009, 2010

Architektur: Reinhard Madritsch, Robert Pfurtscheller, Innsbruck