Afrika Rundreise| Ursprünglich war unser Plan, in einer schönen Lodge im Krüger Nationalpark ein paar Tage der afrikanischen Tierwelt zu frönen. Leider stellten wir sehr schnell fest, dass unser Budget und die Preise der Lodges im Nationalpark eine unüberbrückbare Diskrepanz aufwarfen: min. 600€ pro Nacht (teilweise auch pro Person).

Natürlich ist der Krüger der Park der Parks, aber Lonley Planet hat den landschaftlich ansprechenderen Hluhluwe-Imfolozi-Nationalpark in höheren Tönen gelobt und so entschieden wir uns, auf dem Weg gen Süden hier einen 3-tägigen Stopp einzulegen. Der Hluhluwe-Imfolozi-Park ist nur knapp ein Zwanzigstel des Kruger Nationalparks, aber der älteste Nationalpark in Südafrika. Landschaftlich gesehen ist dieses Gebiet hügeliger und um einiges ansprechender.

Die Unterkunft war dann ganz schnell gefunden, das Ubizane Wildlife Reserve – Tree Lodge oder Safari Lodges. Die Baumhäuser waren uns auf Anhieb sympathischer und obwohl die Hotel-Homepage die Schönheit dieses Anwesens gut zu verbergen vermag, haben wir mit einem sehr guten Gefühl gebucht. Gleich vorweg: die Zimmer und die öffentlichen Bereiche sind eine Wucht – paradiesisch – so stellt man sich eine afrikanische Lodge vor. Perfektes Safari Feeling, vom Balkon kann man Tiere beobachten, die doch sehr nahe kommen. Sehr nahe ist eigentlich untertrieben, man kann die Terrassentür nicht offen stehen lassen, denn die kleinen Äffchen schwingen sich eben mal rein und klauen alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Eine schnelle Reaktion der Gäste ist gefragt, sonst sind die Kostbarkeiten für immer dahin.

Nebst den schönen Zimmern gibt es leider auch ein paar leidliche Punkte:

Die Betreiber sind äußerst knausrig mit dem W-LAN, in der teuersten Unterkunft unserer Reise mussten wir für W-Lan bezahlen – eine Schande.

Das Essen war nach dem Forsters Arms Hotel ein bitterer Abstieg. Diese Tatsache konnte die schöne Inszenierung mit fackelndem Feuer im Kamin oder Lagerfeuer im Outdoor-Restaurant nicht wettmachen. Schade!

Außerdem hat uns das schlechte Gewissen geplagt, denn es war eine Handvoll mehr Mitarbeiter als Gäste im Hotel und jeder ist um uns rumgetanzt, das hat die Entspannung nicht gefördert, sondern mehr Stress verursacht. Teilweise waren wir alleine beim Frühstück mit bis zu 5 Mitarbeitern, die uns beim Essen beobachteten. Da fühlt man sich als Europäerin ganz schrecklich. Service ist gut, aber einer Servicebrigade für zwei Personen erinnert zu sehr an Kolonialismus und das entspricht nicht meiner Mentalität. Selbstverständlich wird sofort argumentiert, dass es gut ist, wenn Afrikaner/innen im Tourismus Arbeit finden und ich finde es auch gut – keine Frage. Aber diese Hierarchiegefälle möchte ich keinesfalls unterstützen.

Auf der Haben Seite gilt es noch zu erwähnen, dass die Führung im Nationalpark sehr professionell und informationsreich waren. Der Führer hatte ein ausgezeichnetes Auge für die Flora und Fauna und konnte uns mit einer Fülle an Informationen über die Tierwelt in Staunen versetzen. Lustige Geschichte am Rande: Wir stehen am Wegrand und beobachten ein Rhino, plötzlich hält ein Auto an und der Fahrer fragt uns, ob wir heute schon Tiere beobachten konnten, denn er sieht heute überhaupt nichts. Wir zeigten auf das direkt neben uns grasende Rhino , sowie 100 andere Tiere, die den letzten Kilometer unser Blickfeld kreuzten. Unglaublich sah er sich um, havarierte sein Auto mal in die und mal in die andere Richtung und rauschte mit einer Staubwolke wieder ab. Und die Moral von der Geschicht? Ohne Geduld und Ruhe sollte man sich besser nicht in den Busch begeben, dazu ist es viel zu gefährlich, den gefressen wird man schnell (dieser Fahrer hat später auch noch das Auto verlassen).

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GROSSO MODO:
Homepage: http://www.ubizane.co.za/
Zimmer: 24 Tree Lodges
Preis:  845 ZAR B&B pro Person im DZ (ca. 110€ im DZ, 55€ pro Person inkl. Frühstück)

 

|Aufenthalt September 2013 – Ubizane Safari Tree Lodge– Südafrika|