Dr. Hartl von der ÖHT stellt meine Forschungsarbeit auf dem ÖHT Blog vor.
„Obwohl ein Hotel „nur“ für eine temporäre Unterbringung von Reisenden vorgesehen ist, wird diese Unterkunft gerade im Urlaub emotional mit unterschiedlichen Bedeutungen aufgeladen. Die Dissertation von Barbara Guger gibt da einige Einblicke in tiefer liegende Motive.
Die Gäste vermenschlichen das Hotel und sehen es als etwas Aktives, Lebendiges, Freundliches. Der Gast betritt ein Hotel aber auch nicht unvoreingenommen, sondern er bringt seine Persönlichkeit, seine Erfahrungen, seine Motivationen, seine Erwartungen, seine eigenen Ansprüche und natürlich auch die seines Partners mit. Die Gäste suchen nicht nur ein Hotel, sondern ein Hotel, das zu ihnen passt und das ähnlich einem Partner ausgesucht wird.
Entscheidungskriterien sind vordergründig der Zimmerpreis, die Hotelkategorie, Empfehlung, persönliche Beziehung zum Haus/Ort und Attraktivität und natürlich auch die Präsentation im www.
Von Interesse ist aber auch, dass ebenso die Hotelgröße in die Entscheidungskriterien einfließt. Ein kleines Hotel wird durchaus dezidiert gesucht, um in einer heimeligen, familiären, individuellen Atmosphäre zu wohnen oder der Standardisierung von großen Hotels oder Kettenhotels zu entgehen.
In einer Welt zunehmender Standardisierung und Technisierung wird im Urlaub die Gegenwelt gesucht. Es geht um die Gefühlswelt der Gäste: Sich willkommen und angenommen fühlen, umsorgt werden und persönliche Beziehungen zum Hotel, den Gastgebern, den Mitarbeitern entwickeln. Dazu sind doch unsere vielen Familienbetriebe prädestiniert.“ (Quelle: ÖHT Blog)
Bild: Hotel Ogris am See