Wer kennt sie nicht, die Preisschwellen – für 99€ pro Nacht bucht man das Hotel, aber bei 102€ ist plötzlich Schluss. Diese sogenannten Preisschwellen sind meist bei 1, 5, 10 oder 100 anzutreffen. Wissenschaftlich gibt es wenig Handfestes dazu, allerdings vermutet man, dass Kunden die Ziffern eines Preises von links nach rechts lesen und die Wahrnehmung bei jeder weiteren Zahl sinkt. Die andere Vermutung ist, dass Preise die auf 9 enden wie ein Sonderangebot wirken und deswegen gekauft werden.
Wie dem auch sei, die Konsumenten haben sich stark an diese gebrochenen Preise gewöhnt, dass jede Überschreitung zu Preisempfindlichkeiten führt.
Simon warnt eindringlich in seinem Buch, sich von solchen Preisschwellen bei der Bepreisung abhalten zu lassen, es fehlt einerseits die wissenschaftliche Belegung und anderseits führen diese Preisschwellen zu massiven Gewinneinbußen, wenn die Preisschwellenannahme sich nicht bestätigt.
In der Hotellerie beobachte ich zunehmend einen Trend zu gebrochenen Preisen. Was früher noch unüblich war (eine Nacht für 143,88€ ohne Wechselkurs wohlgemerkt), wird salonfähig. Mein weiterer Eindruck ist, dass auch häufiger Preise auf eine 4 enden z.B. 134€ im DZ. Wie nehmen Sie die Preisschwellen bei Hotels war? Ich freue mich über einen Kommentar!
Liebe Grüße,
Barbara Guger
PS: Mehr über Preise und Qualität erfahren Sie am 27. Juni 2015
Der Beitrag basiert auf Auszügen aus dem Buch „Preisheiten“ von Hermann Simon, erschienen im Campus Verlag, 2013