Der Preis ist heiss - RosaPfeffer2

Pro Monat lese ich ein Fachbachbuch und das meist über Hotels. Doch diesmal hat mich mein Mann in eine andere Richtung gelockt: Preise.
Zum Hintergrund, ich habe ein sehr gutes Zahlen- und Preisgespür und kann Preise normalerweise auf +/- 10% schätzen. Zahlen liegen mir im Blut. Oft schwankte ich bei der Berufsentscheidung zwischen Finance und Marketing und selbst heute noch ist mein Jahresabschluss bzw. die regelmäßige Steuererklärung ein Highlight in der Selbstständigkeit.
Nun aber zu meiner Leidenschaft für Zahlen und weiterführend zum Sachbuch „Preisheiten“ des deutschen Unternehmensberaters Herman Simon, das sich wie ein guter Thriller liest.

Preisheiten

Meine neue Serie beschäftigt sich mit Erkenntnissen aus diesem spannenden und für den wirtschaftlichen Erfolg top-wichtigen, aber auch stark unterschätzten Thema. Auf RosaPfeffer möchte ich die wichtigsten Erkenntnisse für Hoteliers in 8 Teilen besprechen.

1. Preise & Gewinn
Jeder weiß bekanntlich, dass der Gewinn definiert wird aus Umsatz minus Kosten. Der Umsatz ist der Absatzmenge mal Preis. Diese drei Variablen, Kosten, Absatzmenge, Preis, sind die Parameter, welche den Gewinn definieren und sind die drei Schrauben, an denen wir drehen können.
Laut Simon bekommen jedoch nicht alle drei die gleiche Aufmerksamkeit. Zuerst versucht man, die Kosten so gering wie möglich zu halten. An zweiter Stelle der Managementbemühungen steht der Absatz. Erst an dritter Stelle kommt der Preis. Allerdings ist der Preis der wichtigste Gewinntreiber.
Simon belegt das mit einem eindrucksvollen Gedankenexperiment: Sie verkaufen ihr Produkt um 100€ bei 60€ Stückkosten und 30€ Fixkosten. Um wie viel mehr müssen Sie verkaufen, um den gleichen Gewinn zu erzielen, wenn Sie den Preis um 20% senken?

Was ist ihr erster Gedanke, rein aus dem Bauch? 20%? Das ist falsch. Hier täuscht auch ein gutes Bauchgefühl.
Denn es ist sind 50%! Aber sehen Sie selbst in der Grafik was passiert, wenn man eine Preissenkung von 20% und damit 20% mehr Absatz schafft, passiert.

der Preis ist heiß - RosaPfeffer - Grafik (1)

 

Im Gegenzug ist eine Preiserhöhung von 5% wirklich gewinntreibend, dieser steigt um 50%. Eine 5%-Absatzsteigerung bringt hingegen nur 20% mehr Gewinn.

Der Preis ist heiß!

Weiter geht es mit einem anderen Beispiel am 1. Juni 2015.

Alles Liebe,

Barbara Guger

Der Beitrag basiert auf Auszügen aus dem Buch Preisheiten von Hermann Simon, erschienen im Campus Verlag 2013