3. Artikel, „Werden wir durch den Konsum von Bio böse?“, gesehen in „die Presse“
Die Presse: „Wer grüne Produkte kauft, fühlt sich schnell besser. Damit steigt aber auch die Gefahr, dass man anderswo schlechter handelt, warnen Ökonomen. Konsumenten, die bevorzugt ökologische Produkte kaufen, handeln dabei nur manchmal aus unerschütterlichen moralischen Grundsätzen heraus. Biolebensmittel mögen der Umwelt und vielleicht auch der Gesundheit des Menschen zuträglich sein. Entscheidend für ihren Erfolg ist aber etwas anderes: Wer Bio kauft, fühlt sich einfach besser – und genau hier liegt die Gefahr, warnen die Forscher. Denn wer sich zu gut fühlt, läuft schnell Gefahr, schlechter zu handeln.“
Grün & Status
Grüne Produkte verleihen Ansehen und Status, dass ist wohl die wahre Erfolgsstory hinter der grünen Welle. Wie könnte man sonst die vielen SUV Fahrer und Biokäufer erklären.
Aber das ist nicht das eigentliche Thema, sondern durch den grünen Einkauf erhöht man quasi das eigene Karma und dann kann man in anderen Bereichen schon mal großzügiger sein.
An einem Ende gut gelebt, am anderen Ende großzügiger ausgelegt
Bei amerikanischen Studien hat sich gezeigt, dass Bio-Einkäufer großzügiger geschummelt hätten und den ethischen Kodex weiter ausgelegt haben als Otto-Normal-Verbraucher. Dieses Phenomen ist auch bekannt unter dem Namen Moral Licensing. Moral Licsening besagt, dass Menschen, die in einem Lebensbereich Gutes tun, in anderen Bereichen weniger strenge Maßstäbe an sich anlegen.
Erklärt wird Moral Licsening gerne mit einem gedanklichen Konto, wenn man etwas Gutes tut wie Bio zu kaufen, erhält man etwas auf der Haben-Seite. So kann man dann auch ganz relaxed – ohne schlechtes Gewissen – in die Südsee fliegen.
Uff, also bedauerlicherweise muss ich sagen, auf mich trifft es zu. Ich fahre in Wien fast nie mit dem Auto = viel gutes Karma, dadurch legitimiere ich meine Fernreisen…
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