In den letzten Wochen beschäftigte ich mich intensiv mit Green Hotels, dem österreichischen Umweltzeichen und der Zukunft des Reisens. Zufällig und genau passend zu diesem Thema gab es in Wien am 2. Juni die Veranstaltung „ÖKOlogische Wege & Trends im Tourismus“ auf Einladung des Ministeriums für ein Lebenswertes Österreich und der Naturfreunde Internationale.
Es kamen über 100 internationale Touristikerinnen und Touristiker, um gemeinsam neue Impulse für einen ökologischen Tourismus der Zukunft zu setzen. (Quelle: Presseaussendung | Naturfreunde Internationale)
Den für mich spannendsten Aspekt der Veranstaltung hat die Diskussion der Hoteliers über das österreichische Umweltzeichen ergeben. Folgende Details kamen auf die Frage “Was bringt das Umweltzeichen überhaupt?” zutage:
- Roman Mayrhofer vom Hotel Der Wilhelmshof in Wien sah neben den Effekt mehr Gäste für sein Haus zu begeistern, vor allem einen betriebsinternen Benefit. Durch den Evaluierungsprozess lernt man seinen Betrieb von einer neuen Seite kennen und kann noch viel besser agieren. Außerdem wurden die Mitarbeiter/innen, zwar zu Beginn nicht Feuer und Flamme für das Projekt, während der Evaluierung viel stärker ans Haus gebunden. Selbstverständlich lassen sich so auch finanzielle Einsparungen erzielen. Übrigens berichtet Roman Mayrhofer, dass nachhaltiges Reisen zu den zehn wichtigsten Buchungskriterien überhaupt gehört. Sogar bei Onlineanbietern wird immer stärker auf Green Hotels geachtet. (Ein Interview von Roman Mayrhofer)
- Friedrich Kaindlstorfer von den Kneipp Kurhäuser der Marienschwestern vom Karmel schwärmt ebenfalls für das österreichische Umweltzeichen und welchen Beitrag es für einen Betrieb leistet. Auch aus seinem Unternehmen wäre es nicht mehr wegzudenken. Buchungsentscheidungen würden immer häufiger auf ökologischen, naturverträglichen Kriterien basieren. Die Ausrichtung seines Hauses auf die klassische europäische Medizin und den Umweltgedanken des österreichischen Umweltzeichens passen formidabel in die Hotelpositionierung. Gerne unterstützen die Gäste die umweltfreundlichen Bemühungen, nur: Als Friedrich Kaindlstorfer die Fernsehgeräte aus den Zimmern entfernen wollte, waren die Gäste dann doch nicht so begeistert.
- Regina Hrbek von Häuser der Naturfreunde Österreich berichtet in ihrem Fall über die natürliche Ausrichtung der Berg- und Schutzhütten auf Nachhaltigkeit. Durch den Austausch von Glühbirnen auf LED-Birnen konnte ein Betrieb innerhalb kürzester Zeit sehr viel Geld einsparen, da die eigene Stromproduktion verringert werden konnte.
Kennen Sie noch weitere Gründe für das österreichische Umweltzeichen?
Wir sind auch gespannt auf Ihre Erfahrungen mit dem Österreichischen Umweltzeichen für Tourismus und freuen uns auf Ihre Ideen zur nachhaltigen Ausrichtung Ihres Tourismusbetriebes. (Naturfreunde Internationale)
Es ist immer wieder spannend zu hören, was die verschiedenen Betriebe aus dem Rahmen, den ihnen die Umweltzeichen-Zertifizierung bietet, herausholen.
Wenn man einmal damit anfängt, seinen Betrieb zu analysieren und drauf kommt, wie er wirklich funktioniert und wo die zentralen Hebel sind, kann man viel bewegen sowohl in Richtung Einsparungen als auch in Richtung Umwelt- Das ist doch ein gutes Gefühl?!