„2000 auf 79“ ist der Titel eines Beitrags von Martin Schumacher (conos GMBH) im Tourismuspresse Blog. Der Autor war 26 Jahre auf Reisen, und ist in 79 Ländern in 2000 verschiedene Hotels eingecheckt. Mehr dazu gibt’s hier.
Beim Lesen des Artikels hat mich die Inspiration gepackt und meine Freude an Statistik war geweckt: Drei Stunden später war dann auch meine persönliche Liste von all den Reisen, Ländern und Hotels fertig (ziemlich rasch, dank Blog RosaPfeffer) Und zack da waren sie wieder – all die Erlebnisse in den verschiedenen Hotels, der Geschmack des Essens und die Gefühle an den unterschiedlichsten Orten. Kaum ein Hotel ist in Vergessenheit geraten, vermutlich auch, weil ich in deutlich weniger Hotels genächtigt habe, als Martin Schumacher. Immerhin waren es bei mir rund 177 Hotels in zehn Jahren mit 287 Übernachtungen. (Fast) Jedes Haus wurde sorgsam von mir ausgewählt und kaum eines war ein 0815 Hotel.
Aber zurück zu den Gefühlen, die ich beim Erstellen meiner Liste richtiggehend im ganzen Körper spüren konnte. Die Skala wie ich mich in diesen Hotels gefühlt habe und die damit verbundenen Gefühlswelten reichen von:
- beschützt – wachsam (sehr wichtig in Südamerika und Südafrika)
- entspannt – gestresst
- wohl – unwohl
- unbeachtet – beobachtet
- frei – eingesperrt
- offen – verschlossen
- glücklich – unglücklich
- aufgeregt – gelangweilt
- richtig – falsch
Gerade das letzte Begriffspaar „richtig – falsch“ ist eine ganz eigene Kategorie. Falsch im Sinne von, ob es zu meinen / unseren Bedürfnissen passt. Denn es gibt Hotels, die passen einfach nicht zu mir / zu uns – oder ich bzw. wir passen nicht in dieses Hotel. Ein Umstand, der schnell zum puren Ärgernis werden kann. Gerade dann, wenn man eine ganz genaue Vorstellung oder Erwartung an einen Aufenthalt hat. In diesem speziellen Fall denke ich an ein Hotel auf Mauritius. Das erhoffte Urlaubsgefühl wollte sich partout nicht einstellen und wir haben uns einfach nicht wohl gefühlt. Auf dem Weg in die Hauptstadt sahen wir dann ein Hotelschild, und alleine das Logo verriet uns: Das ist unser Hotel!
Nach nur drei Minuten im diesem Haus bestätigte sich unser Gefühl (und all das sogar zum selben Preis wie das gebuchte Hotel), nur leider zu spät. Vielleicht beim nächsten Besuch. Das passende Hotel zu finden ist wirklich eine Kunst für sich.
Was ist mir prickelnd in einigen Hotels in Erinnerung geblieben?
- Design z.B. Pod Hotel
- Außergewöhnliche Idee z.B. eine Wärmeflasche im Bett
- Bettwäsche und Handtücher z.B. Hotel Zero
- Netter Service z.B. Radisson Blu St. Martin
- Lobbys, Lounges, Zimmer z.B. Memmo Alfama
- Gärten und Blumen im Hotel z.B. Middedorp Manor
- Gemütlichkeit – z.B. nette Sofas in den öffentlichen Bereichen – ich kann mich an ein Hotel in Schweden erinnern, da sind wir geschlagene acht Stunden auf der Couch im Hotel-Wohnzimmer gesessen und haben gelesen
- Flexibilität und Großzügigkeit z.B. Gradonna
Was hat bis heute einen schalen Eindruck hinterlassen?
- Unfreundliche Mitarbeiter_innen
- Sich auf Schritt und Tritt beobachtet fühlen – ein höchst unangenehmes Gefühl
- Komplizierte Technik – wenn man eine Gebrauchsanweisung für sein Zimmer benötigt, und nicht einmal Licht oder Klimaanlage „einfach“ bedienen kann – einmal habe ich wirklich mit Licht geschlafen, weil nicht einmal der Rezeptionist wusste, wie man es ausschaltet z.B. Sheraton Mexiko City
- Schlechtes Frühstück – üppige Buffets mit billigem Essen
- Tee mit Chlorgeschmack z.B. Westin Bahamas
- Unflexibilität
- Geiz
Meine Top 20 Hotels poste ich gerade auf Instagram. Ein purer Genuss in diesen schönen Erinnerungen zu schwelgen.