Wie 7, 20 Euro 30 Cent Differenz aufwiegen oder: Empowerment in der Gastronomie
Regina, meine Nachbarin und ich haben kürzlich ein angesagtes Burgerlokal in der Mariahilfer Straße in Wien besucht. Zügig haben wir uns für Speisen und Getränke entschieden. Übersichtlich erschien unsere Bestellung auf einem großen Monitor, inklusive Rechnungsbetrag. Die Differenz zwischen dem Angebot, das groß auf einer Tafel angepriesen wurde und dem tatsächlichen Betrag auf unserer Rechnung wurde dadurch noch augenscheinlicher. Auf Nachfrage, wie denn eine Differenz von 30 Cent zugunsten des Lokals zustande kommen könnte, meinte die Mitarbeiterin zerknirscht, die Registrierkasse wäre noch nicht fertig programmiert. Angebotspreise könnten demnach nicht boniert werden. Wir nickten verständnisvoll und auch ein wenig ratlos und bekamen noch im selben Moment zwei Jetons für hausgemachte Limonaden. Ohne zu zögern hatte uns die freundliche Mitarbeiterin auf zwei Getränke eingeladen.
Empowerment in der Gastronomie:
Empowerment in der Gastronomie par excellence: Die Mitarbeiterin musste niemanden fragen. Sie konnte selbst entscheiden. Wir hatten nicht mal die Chance, negative Gefühle aufkommen zu lassen. Und erhielten ein Geschenk im Gegenwert von 7,20 Euro. Eine großartige Reaktion der Mitarbeiterin und eine großartige Leistung des Managements.
Am 1. Mai geht es weiter mit einem Artikel zu Mondpreisen in einem 3-Sterne-Hotel.
Alles Gute,
Barbara Guger