Bildmaterial für Hotels richtig in Szene zu setzen ist immer eine heikle Sache. So vieles gibt es zu beachten: Wird die Stimmung des Hotels richtig eingefangen? Ist das Wetter ideal? Lässt sich die Verlockung, Weitwinkelobjektive zu verwenden, zügeln? Nicht selten, dass die auf den Bildern wunderschön groß wirkenden Zimmer in Wirklichkeit klein und dunkel sind. Für solche unrealistischen Verschönerungen erhält das Hotel prompt die Retourkutsche in den einschlägigen Bewertungsportalen. Gästekommentare zielen oft auf die Diskrepanz zwischen Bild und Realität ab. Aus diesem Grund vertrete ich auch stark die Meinung, Hotelbilder sollten nicht schöner sein als die Realität.
Das Wetter ist auch eine spezielle Thematik: Zu oft sehe ich Bilder direkt nach dem Regen. In den österreichischen Bergen aber nicht gerade das top selling Argument für einen Urlaub in der Heimat. Zumal man eh schon Angst hat, dass der Urlaub in den Bergen verregnet ist.
Doch zur nun Hauptfrage: Sollen Hotelbilder Menschen abbilden oder nicht?
Eine Pro- und Kontra Liste
Pro – Bilder mit Menschen:
- Menschen wecken Emotionen
- Eine Kaufentscheidung ist immer emotional
- Die Räume wirken lebendiger
- Das Hotel wirkt persönlicher, heimeliger und belebter
- Man kann sich besser vorstellen, einen Urlaub dort zu verbringen
Kontra – Bilder mit Menschen:
- Reine Architekturbilder sind häufig ästhetischer und zeitloser
- Die Mode ist einem enorm schnellen Wandel unterzogen und Bilder mit bestimmten Kleidungsstücken/Frisuren/Tattoos können innerhalb von 2-3 Jahren veraltet wirken
- Die getragene Kleidung der Models passt nicht zur Hotelpositionierung
- Die Models sollten ein Liebespaar mimen, es lässt sich jedoch unschwer erkennen, dass dies nicht der Fall ist à dadurch kann Irritation entstehen
- Die Models sind Freunde/Gäste und man möchte Ihnen keine Kleidungsvorschriften machen
- Die Bilder wirken zu unnatürlich
Die goldene Mitte:
- Gegenstände so zu positionieren, als wenn gerade jemand da gewesen wäre z.B. eine Tasche liegt am Bett
- Nur einzelne Körperteile zeigen z.B. eine Hand greift zum Glas
- Längere Belichtungszeit wählen, dadurch sieht man die Person verschwommen
- Professionelle Models engagieren und die Kleidung zu kuratieren
- Bilder alle 2-3 Jahre zu ersetzen
- Genaue Briefings für die Fotografen schreiben
Photo by Alexandra Gorn on Unsplash