Oft werde ich gefragt, was die nächsten Trends beim Thema soziale Oberflächen sein werden. Um diese Frage zu beantworten, müssen wir die Menschen beobachten und welche sozialen Wellen und grundlegenden Veränderungen auf uns einwirken.
Der Coronavirus beispielsweise wird so eine Veränderung auslösen. Das Thema Hygiene und Bakterien wird neu aufgeladen. Zugegeben, es ist auch schon sehr aufgeladen. Sauberkeit hat in den letzten Jahren massiv an Bedeutung gewonnen. Künstlerisch verarbeitet wird diese Trendwende etwa bei dem US-amerikanischen Künstler Seward Johnson, der Reinigungsarbeiter bei der Arbeit zeigt. Das Thema seiner Skulpturen lautet „At Work and Rest“. Die Skulpturen werden von Firmen bewusst eingesetzt, um das Thema Sauberkeit zu transportieren. Wie schon Henry Ford gesagt hat: „Without cleanliness, no morality either.” Also die Sauberkeit zeugt auch von Moral.
In Hotels ist Sauberkeit ein ganz großes Thema, doch wie macht man sie sichtbar?
Ein Weg hier ist die Jungfräulichkeit, z.B eine Toilette bekommt nach der Reinigung eine Banderole umgebunden, die man bei der ersten Benutzung entfernen muss. Kärtchen mit den Namen der Zimmermädchen werden aufs Bett gelegt, um zu zeigen, dass das Bett frisch gemacht wurde. Oder Düfte werden eingesetzt, um Reinheit olfaktorisch zu transportieren.
Haben Sie auch Gäste, die den ganzen Zimmerboden mit Handtüchern auslegen, um nicht mit den nackten Füßen den Boden zu berühren? Tod dem Teppichboden heißt die Devise. Die Bakterienaufklärung ist mittlerweile viel zu weit fortgeschritten.
Was wird da noch auf uns zukommen?
Wird es künftig bei Restaurants / Hotels im Eingangsbereich ein Waschbecken mit hochwertigen Seifen geben? Oder schlichte Desinfektionsspender?
Wird es bei Eingangstüren noch Klinken geben oder wird weitgehend darauf verzichtet werden?
Corona hat die Welt für immer verändert und wie nach der Finanzkrise werden wir bei den sozialen Oberflächen eine große Wende erleben.