Die Thematik ist omnipräsent: Der Klimawandel! Ja, das Umweltbewusstsein steigt – zumindest das schlechte Gewissen der Menschen und damit auch der Gäste. Das Bewusstsein ist nicht nur durch die letzten Ereignisse gestiegen, wie extrem heiße Sommer, die Dieseldebatte oder Hurrikans in China und Florida. Es ist an der Zeit zu handeln und das Reisen wird zunehmend auch als umweltschädlich wahrgenommen. Ein Tourist verbraucht zwischen 52 und 245 (!) Liter Wasser pro Tag in einem Hotel, zuhause sind es im Vergleich durchschnittlich 130 Liter pro Tag. Ähnlich sieht es beim Thema Müll aus: bis zu 5 Litern pro Übernachtung sind es auf Reisen, zuhaue ist es gerademal 1 Liter Müll, den eine Person täglich produziert (Quelle: Hotelmanagement von Henschl). Zu Flugreisen gibt es den Artikel „am Himmel die Hölle“.

Die Frage ist: Wie kann man eigentlich umweltfreundlich reisen?

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Christian Baumgartner von respect rät zu folgenden Maßnahmen:

  1. Entgegen dem Trend: Länger und seltener zu verreisen
  2. Flugstrecken vermeiden àÖffentliche Verkehrsmittel bevorzugen (Zug, Bus, Elektroautos etc.)
  3. Kompensationszahlungen z.B. bei Atmosfair Berechnung des CO2 Ausstoßes bei Flügen, Atmosfair investiert in umweltgerechte Projekte
  4. Vermeidung von internationalen Hotelketten àbei kleinen Hotels bleibt die Wertschöpfung in der Region
  5. Auf Umweltzertifikate achten, zum Beispiel das österreichische Umweltzeichen
  6. Müll- und Wasserverschwendung vermeiden

 

Übrigens, ich habe es heuer auch getan: Bei Atmosfair Ausgleichszahlungen für unsere Flüge bezahlt. Ein gutes Gefühl. Natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber besser als nichts.

Fakt ist dennoch, dass sich Tourismus und Umweltschutz wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen zueinander verhalten: Tourismus macht leider mehr kaputt, als er helfen kann. Nichtsdestotrotz werden Menschen reisen, ich reise auch für mein Leben gerne – aber ein kritischer Blick in den Spiegel hat noch niemandem geschadet. Hier ein paar kritische Betrachtungsweise, die ich gerne aufgreifen möchte:

Gäste sind im Urlaub nicht gewillt oder schlichtweg unmotiviert ein grünes Verhalten an den Tag zu legen, man möchte genießen und gewissermaßen bezahlt man auch dafür, einmal kein schlechtes Gewissen zu haben. Ob das gut für die Natur ist, ist eine andere Frage. Ich habe dazu schon mal eine Serie geschrieben mit dem Namen: Hotels & Karma „Macht Bio böse?“.

Aus Sicht des Hotels bietet sich hier allerdings eine großartige Chance! Und es ist an der Zeit diesen Trend aufzugreifen, denn unter dem Gesichtspunkt des Komforts für den Gast, der für seinen Aufenthalt zahlt, ist folgende Betrachtungsweise logisch: Den Umweltschutz im Urlaub sollte der Gastgeber bzw. das Hotel übernehmen. Deswegen machen wir die Hotellerie grüner. Auch in Österreich steigt die Anzahl der Zertifizierungen mit dem österreichischen Umweltzeichen (derzeit 190 Hotels). Ich werde öfters gefragt: Kann ein 5-Sterne Hotel das Umweltzeichen führen? Ja, kann es! Wiener Beispiele sind etwa die drei Hilton Hotels, das Marriott Hotel, das InterContinental oder das Steigenberger Hotel Herrenhof.

Und was kann ein Hotel dabei einsparen? Diese Frage stelle ich regelmäßig meinen BFI Studenten im Hotelmanagementlehrgang. Hier die Broschüre „Energiemanagement in der Hotellerie und Gastronomie“ vom BMWFI“

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