Overtourism in Europa wird immer mehr zum Problem. In China und Indien erwacht in der Bevölkerung die Lust zu Reisen und anscheinend werden Chinesen sogar gefördert bzw. bestärkt, Europa in wenigen Tagen zu besichtigen.
Google Travel & Reiseplanung
Aber was hat das alles mit Google zu tun? Google ist sich dieses Overtourism-Phänomens bewusst. Das heißt, das an einzelnen, neuralgischen Tourismus-Hotspots, wie etwa Hallstatt oder Schloss Neuschwanstein, immer größere Menschenmengen auftauchen, für Neuschwanstein etwa bedeutet das bis zu 10.000 Besucher täglich(!) Google hat nun darauf reagiert: Wählt man etwa Google Trips oder Google Travel gibt es bereits die Option: Beste Reisezeit, und hier wird nicht nur die Temperatur und Wetterlage angezeigt, sondern auch die Anhäufung von Menschen bzw. die zu erwartenden Stoßzeiten. Google zeigt einem somit, wann es in einem der Tourismus-Hotspots dicht wird. Man kann sogar mit dargestellten Monatsüberblicken die für sich beste Reisezeit ermitteln.

Und nun meine Frage an Sie: Wann reisen Sie und wann ist es für Sie einfach zu voll?
Wann ist voll zu voll?
Ulrike Pröbstl-Haider, vom Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung an der Universität für Bodenkultur in Wien, hat einen sehr bildlichen Vergleich diesbezüglich gebracht:
In ein völlig leeres Gasthaus geht niemand gerne. Ein übervolles Gasthaus, in dem man auf einen Platz warten muss und am Ende auch sehr lange auf Speis und Trank, ist auch nicht beliebt. Es ist das Gasthaus dazwischen. Nicht zu voll und nicht zu leer, eben genau richtig muss es für uns sein, damit wir uns wohl fühlen und gerne an einem Ort verweilen. Das übervolle Gasthaus im Gegensatz zum gut gefüllten ist auch die passende Abgrenzung zwischen Massentourismus und Overtourism.
Massentourismus
Und noch eine kleine Notiz am Rande: Massentourismus ist, en passant nichts Schlechtes. Die Massen nehmen gewisse Spots in Anspruch und verschonen somit den Rest. Münzt man das aufs Skifahren um, sind die Pistenskifahrer gut unterwegs, sie bleiben auf der Piste und schaden der Umwelt nur punktuell. Die Tourengehen dagegen schrecken Tiere aus ihrer Winterruhe auf und kosten immer mehr Wildtieren das Leben, weil sie auf der Flucht im Tiefschnee an Entkräftung sterben. Der Einfluss der Tourengeher mit ihrem Anspruch auf Individualität und Abgeschiedenheit richtet somit einen viel größeren Schaden in der Natur an als der Pistenskifahrer.