Nachtrag: ein kleines Stück Pershing Hall wird auch bald in Wien sein – ich freu mich!

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Kurier: Wenn Wände wachsen: Grüne Fassaden (Artikel vom 16.06.2010 15:39 | ce | Ingrid Greisenegger)

Die bepflanzten Fassaden von Patrick Blanc sind bei internationalen Architekten gefragt. Jetzt wollen auch Österreicher mitmischen.

Ein Meisterwerk des französischen Fassaden-Artisten Patrick Blanc: Das Musée du quai Branly in Paris. Eine ähnliche Wand wird es auch bald in Wien geben.

Man könnte auch 300 Meter hohe Türme mit seinem System begrünen, meint Patrick Blanc. Mit 30 Metern ist aber die Innenhofwand des luxuriösen „Hotel Pershing-Hall“ in Paris nahe den Champs-Élysées das bislang höchste realisierte Objekt des französischen Gartenkünstlers. Ob auf den Fassaden von Hotels, Museen oder Einkaufszentren, die vertikalen Begrünungen in der Großstadt sehen wie ein natürlich gewachsener Pflanzendschungel aus, obwohl sie von Menschenhand gemacht sind. Bei seinen Forschungsreisen um die Welt hat der Botaniker der Natur abgeschaut, dass Pflanzen an extremen Standorten fast ohne Erde wachsen können, sofern die Wasserversorgung rund ums Jahr ausreichend ist und darin gelöste Mineralstoffe zur Verfügung stehen.

Auf seiner profunden Pflanzenkenntnis aufbauend, hat Blanc ein spektakuläres System begrünter vertikaler Wände entwickelt. Auf einem freistehenden oder vor die Hauswand montierten Stahlgerüst gibt in der Regel eine PVC-Fläche einem Vlies aus Polyamid Halt. In diesem ankern die Wurzeln der Pflanzen, 30 Stück pro Quadratmeter, was den Eindruck von Üppigkeit erweckt. Die Wasser- und Nährstoffversorgung, die verborgen installiert ist, wird automatisch gesteuert.

Alexander Schmidhammer und sein Wand-Kunstwerk.Jean Nouvel, einer der Superstars der Architekturszene, hat Landsmann Blanc jetzt nach Wien geholt. Auf einer 600 Quadratmeter großen Fläche entsteht im Hof eines Hotelneubaus am Donaukanal – noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit – eine seiner grünen Wände mit 20.000 unterschiedlichen Pflanzen. Von Konferenzräumen und Zimmern aus wird der Blick auf eine grüne Vielfalt fallen, die sich von den „Häuserpelzen“ mit bodengebundenen Kletterpflanzen wie Veitschi, Efeu und Wildem Wein nicht nur im Quadratmeterpreis unterscheidet.

Jetzt steigt auch das österreichische Unternehmen „90deGreen“ in das stark nachgefragte Geschäft mit der vertikalen Bepflanzung ein. Das gärtnerische Know-how kommt von Alexander Schmidhammer, den Chef von Österreichs größter Staudengärtnerei „Hameter“. Das Vlies der „wachsenden Wand“ aus NÖ ist aus Steinwolle, im Fall der Bio-Variante aus Schafwolle. Bewährt haben sich Pflanzen wie Heuchera, mit den großen gelben oder braunroten Blättern, Funkien, manche Geranien, dekorativer Hirschzungenfarn oder Hängepolster-Glockenblumen. „Mit diesen Pflanzen“, sagt Schmidhammer, „kann man gleichsam Bilder malen, weil unterschiedliche Formen und Farben zur Verfügung stehen.“

Buchtipp: „Vertikale Gärten“Trotz des beachtlichen Preises für die Fassaden-Kunstwerke mit bis 600 € pro Quadratmeter ist die Nachfrage auch aus dem Ausland groß. Bewundern kann man eine der „wachsenden Wände“ made in Austria bei der Gartenschau in Tulln.

Zum Träumen lädt der prachtvolle Bildband „Vertikale Gärten“ ein, den Patrick Blanc über sich und sein Werk publiziert hat.

via: http://kurier.at/immo/garten/2009419.php