Nach drei feinen Nächten im W Hoboken gings weiter ins W Downtown. 14 Monate jung und in seiner Hotellebensphase noch als Baby zu bezeichnen, ist es aber schon ziemlich abgebrüht. Der Lobbybereich im 5. Stock wird von der organischen Deckengestaltung in Weiß und Schwarz dominiert. Alles sehr cool & hip und demnach genauso, wie man sich ein Hotel in Downtown Manhatten vorstellen würde. Wir schliefen im Zimmer 1907 im 19. Stock, der rasante Lift hebt einem den Magen aus, eine Prüfung des Verdaungstraktes. Auffällig am engen Gang ist der im „Elefantenlook“ gemusterte schwarz-braune Teppichboden, welcher einfach schön & pflegeleicht wirkt.
Unser Zimmer gefällt sehr, die Möblierung ist deutlich verspielter als im W Hoboken und lässt einem ans Q Berlin denken (mit weniger Details). Auch in diesem Hotel ist die Aussicht spektakulär und doch seltsam – man blickt direkt auf den Ground Zero inkl. Memorial und der emsig voranschreitenden Aufbauarbeiten. Die Aussicht ließ uns nicht kalt und doch tritt der Gewöhnungseffekt rasch ein. Diese Baustelle kann man von der Fensterbank beobachten und klarerweise saßen wir hier Stunden, um die 7 Kräne und min. 100 Bauarbeiter und x Bagger zu beobachten. Bevor wir zu Bett gingen schauten wir nochmal ein paar Minuten genau auf die Baustelle und der erste Blick am Morgen galt dem Fortschritt der fleißigen Bauarbeiter in der Nacht – ein Erlebnis. Es war faszinierend zu sehen wie Erdmassen während unserer Schlafenszeit bewegt wurden. Tagsüber lag unser Fokus weniger auf der Baustelle als viel mehr auf die tausenden Ameisen (Besucher), die das Ground Zero Memorial besichtigen wollten. Die Schlangen beim Eingang waren unendlich lange und wir haben entschlossen uns in diese nicht einzugliedern.
Die Sitzbank ist ein wahres Goldstück im Zimmer. Die Verarbeitung im Straußenleder mit Rosenpolster (kitsch pur) ist bemerkenswertes Detail. Das Beste im Zimmer ist das W Kuschelbett (von mir liebevoll „Nirschi“ genannt), es ist einfach himmlisch weich. Gratulation an die Produktinnovationsabteiltung von Starwood!
Erstaunerlicherweise ist das Zimmer sehr sehr groß und am Boden würden locker fünf große, aufgeschlagene Koffer Platz finden und man könnte noch immer locker, flockig gehen – eine ziemliche Überraschung, wir hätten mit einer Pariser Zimmergröße gerechnet. Das Badezimmer weist ebenfalls eine gute Raumaufteilung auf. Es ist allerdings sehr klassisch und zeitlos eingerichtet. Jahre steckt diese Bad weg, wie nichts. Nur der Schliff im Spiegel verleiht dem ganzen Ensemble etwas Zeitgeistiges, aber dieser kann rasch getauscht werden. Wie gewohnt, kommt man in den Genuss von Bliss Produkten – zitronige Frische und noch in Wien eine schöne Erinnerung an unsere Hochzeitsreise.
Die Hotellobby hatte ein ganz großes Manko, nämlich die Abwesenheit von Licht. Nachts waren Rezeption und Bar so dunkel, dass man kaum in den Lift fand. Alleinig ipad und smartphones der Bargäste und Computer der Rezeptionisten haben einem dem Standort bestimmen lassen. Ich weiß, W muss cool sein, aber muss cool unbedingt so dunkel sein?
Hängen geblieben ist vier Monate nach dem Besuch noch die wunderschöne Glasperlengestaltung beim Eingang und der Teppich im Elefantenlook, endlich mal ein schöner, witziger Hotelteppich.
GROSSO MODO:
Hotelwebsite: http://www.starwoodhotels.com/whotels/property/overview/index.html?propertyID=3154
Eröffnung: 2010
Preis: ab 250 USD im Doppelzimmer ohne Frühstück
Zimmer: 217 Zimmer + Residenzen
USP: Fensterbänke
|W Downtown – NYC – USA – Aufenthalt November 2011|